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Zwillingsgeburt - mein definitiv letzter Geburtsbericht :) (5 Antworten)

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Nun komme ich - über drei Wochen nach der Geburt- endlich dazu, einen kleinen Bericht zu verfassen. Dazu muß ich aber etwas ausholen:

Ich war, nach Blastotysten- Singletransfer( um das Risiko einer Zwillungsschwangerschaft zu minimieren)  mit monochorial-diamnialen Zwillingen schwanger.  Das ist eine Form eineiiger Zwillinge, die sich eine Plazenta teilen, aber jeweils eine eigene Fruchtblase haben ( es gibt zwei innere Eihäute- Amnien).

Als ich die beiden Embryonen im US sah, war ich damals schockiert und habe ( obwohl der Befund eindeutig war) noch einen anderen Kollegen schallen lassen - der überraschenderweise zum gleichen Ergebnis kam ;)

Meine Sorge bezog sich nie auf zwei Kinder, sondern auf die zahlreichen medizinischen Risiken, die Zwillingsschwangerschaften, zumal  monochoriale, mit sich bringen.

Die Freude kam ehrlich gesagt, erst später.
Nach unauffälliger früher FD durch den Chefarzt ( der in diesem Bereich sehr erfahren ist), habe ich aufgrund einer drohenden Frühgeburt in der 25. SSW in meiner 2. Schwangerschaft einen FTMv machen lassen. Die OP verlief ( wie auch in den letzten 3 Schwangerschaften) gut.

Die Schwangerschaft selber war absolut unspektakulär und entspannt. Aufgrund der Risiken und weil ich ohnehin kontrollsüchtig bin, habe ich 1-2 mal wöchentlich in der Klinik  schallen lassen.

Die Feten entwickelten sich geradezu mustergültig; kaum eine wachstumskonkordanz, Plazenta sah stets sehr gut aus, Blutfluß und Versorgung waren sehr gut, so daß es nicht danach aussah, daß sich die Risiken einer solchen Zwillingsschwangerschaft realisieren.

Nach den medizinischen leitlinien geht man bei monochorial-diamnialen Schwangerschaften nicht weiter als bis zur vollendeten 38.SSW.

Da mein Bauch ab SSW 34 doch ganz erhebliche Grösse hatte und die Damen fast Einlingsmaße und -gewicht, ging ich aber eher von einer Geburt inder 37.SSW aus, was für diese Form derScgwangerschaft schon sehr lange ist.

Unsere anderen Kinder  waren sehr glücklich über gleich zwei neue Geschwister- was uns die Situation erleichterte, denn wir hattenschon Sorge, ob wir - dann - 6 Kindern gerecht werden können.

In SSW 35/3 redeten mein Mann und ich noch darüber, ob wir eine Geburt in der 37. SsW anstreben sollten ( wie ich es jedem raten würde, wenn er mich in der Situation  fragte), weil ab der vollendeten 37. SsW das Risiko eines intrauterinen Fruchttodes deutlich ansteigt oder ob wir die Damen selber über den Termin entscheiden lassen sollten.

Hintergrund war auch, daß die Schwangerschaft bisher sehr unkompliziert verlief, ich mich gut bewegen und viel mit den Kindern unternehmen konnte. Ich hatte also bzgl der Geburt keinen Leidensdruck.

Klar war, daß wir wegen der Insertio velamentosa bei dem führenden Zwilling ( der auch brav in SL lag) keine Einleitung machen würden ( abgesehen davon, daß ich bei unreifem Geburtsbefund ohnehin keine Freundin von Einleitungen bin, weil sie meist mit Wehentropf/ uneffektiven Wehen/ Geburtsstillstand/ Abfall der  herztöne und einer sekundären Sectio enden).

Eine Öffnung der Fruchtblase ( Amniotomie) ist heute eher nicvt mehr so verbreitet, wäre mein Mittel der Wahl gewesen, aber wegen der insertio velamentosa auch nicht angezeigt. Dann wäre es uU auf eine primäre Sectio hinausgelaufen.


Am Folgetag war ich dann wieder zur Sono, wie immer waren alle Werte gut. Das führende Kind war, weil es schon tief im Becken lag, schlechter zu messen, sodaß nicht ganz klar war, ob es gut gewachsen war ( sie war die kleinere der beiden )

Ich habe dannsicherheitshalber noch die Dicke der unteren Gebärmutterwand schallen lassen. Sie war mit dem nprmalen Schallkopf fast nicht mehr darstellbar, mit einem Linearschallkopf dann vlt 1 mm.

Das war bei 35/4; bis dahin hatte ich kaum Wehen. Klar war jedoch, daß ich wegen der Gefahr einer Uterusruptur nicht meht zuwarten wollte. Eine solche Ruptur kann sehr dramatisch sein und zuso massiven Blutungen führen, daß es außerhalb des KH für jede Hilfe zu spät ist. Ich bin sonst eher furchtlos, aber das ist eine Komplikation, vor der ich nun wirklich Respekt habe. Wehen hätten das Risiko noch verstärkt. Ich habe eine tolle Beleghebamne, die bei allen Geburten dabei war ( 2 Klinik-, 2 Hausgeburten); sie sollte auch dieses mal an unserer Seite sein. Wir guckten in den op- plan für die nächsten Tage. Am Folgetag nur 2 Einleitungen, am Freitag zwei Sectiones.
Damit war klar: es würde am 23.6. Eine primäre Sectio geben.
Das hatten wir noch nie: Dass der Geburt vorab feststand- ein komisches Gefühl... bisher fand ich es toll, von der Geburt überrascht zu werden, wenngleich die logistischen Herausforderungen bei der Unterbringung der anderen Kinder nicht gering waren ;)

Wir hatten schon im Vorfeld für jedes Kind eine Übernachtungsmöglichkeit für  mehrere Tage abgesprochen. Nun mussten wir die Freunde, Paten, Oma und Opa informieren, den kindern die Sachen packen, die letzten Dinge für die Arbeit erledigen, Vertretungen absprechen, Fälle übergeben. Zwei der Kinder sollten in der Folgewoche mit dem Kindergarten für 1 Woche wegfahren. Auch diese Koffer packen, Übergabe vereinbaren etc.

Das alles in der Kenntnis,schon in 24 Stden zwei Babys zu haben. - irgendwie unwirklich und skuril

Die anderen Kinder waren sehr aufgeregt, wir auch. Ich musste immer an die Bilder der einzigen uterusruptur, die ich gesehen habe, denken. 

Das nicht führende Kind war sehr aktiv, ichkonnte schlecht schlafen. Machte letzte Fotos vom dann doch enormen Bauch

Nachdem am nächsten morgen alle Kinder weg waren, fuhren wir ins KH. Kontrollctg war in Ordnung, dann im Kreißsaal, in dem unsere 2. Tochter geboren wurde, die OP Vorbereitung durch die Beleghebamme.

Wir waren sehr entspannt, weil alles seinen, uns bekannten, Gang nahm.

Im OP brauchte die Anästhesistin dann lange, um die SPA zu legen. Es war meine 7. SPA, daher wusste sie und ich, daß es gut funktionierte. Sie wurde unsicher und schlug ( zum Glück, sonst hätte ich es gemacht, was aber blöd gewesen wäre) vor, ihren Oberarzt zu holen.

Dieser kam, legte die SPA und es ging los. Mein mann kam rein; wir legten mit dem operierenden Oberarzt noch mal fest, welches der Kinder wer ist. Er legte zügig  los; vor der Eröffnung der Gebärmutter wurde der Sichtschutz weggenommen; darum hatte ich gebeten. Es wurde erst das führende Kind entwickelt.

Unsere C mit 2480 Gr, KU 32 cm, 49 cm,

Schnell von der Hebamme und dem Neonatologen angeguckt; währenddessen wurde J geholt: 2860 Gr, gleiche Größe und KU.

Auch wenn es nicht das,Geburtserlebnis war, so war es doch rührend zu sehen, wie sie halbschlafend herausgenommen wurden und nicht schrien. Sie waren sehr zart, hatten aber gute APGAR-Werte.

Nach der inspektion bekamen wir C, während j versorgt wurde, dann ging C zu meinem Mann und J zu mir. Wir hatten sie nackt in die Tüchee wickeln lasden, die schon die  Geschwister hatten. So konnten wir dann erst im OP während des Nähens und dann im Kreißsaal Haut auf Haut kuscheln. Bald nahmen C und J auch die erste Milch - da wurde mir ganz real klar, was es bedeutet, wenn beide  trinken wollen ;)
Ich ließ noch ein Schmerzmittel über die Infusion laufen, damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Nach 1,5 Stunden im Kreißsaal ( wir verfolgten akustisch die Geburten der beiden Einleitungen) kamen wir auf das Familienzimmer ( läuft in dem KH nach dem Motto: wer zuerst kommt... - und wir waren schneller;))

Dort aßen wir die mitgebrachte Pizza ( eine Tradition nach den Geburten)  und kuschelten mit den extrem zufriedenen Damen.

Als die Narkose raus war, ließ ich den Blasenkatheter ziehen. Unsere Hebamme kam ab und zu, um uns etwas,gutes zu tun. Alle anderen hatten wir gebeten, nicht zu stören.

Mir gings gut, das Schmerzmittel wirkte gut und ich war schnell mobil. Auch wenn das,Familienzimmer ein normales Krankenzimmer mit zwei KH-Betten war, war es gemütlich.

Abends dann noch eine Kontrolle der Damen. Sie waren weiter fit. Wir hatten von beginn an gesagt, wir würden am nächsten Tag gehen. Es gab die üblichen Diskussionen; zum Glück gings mir aber sehr gut, was natürlich niemanden überzeugte, aber die Diskussion vereinfachte.

Die Damen Tranken gut; die Nacht war aufregend; zwei Neugeborene hatten wir ja noch nie.

Unsere Sorge, die beiden nicht auseinander halten zu können, war unbegründet. C ist 400 Gr leichter, insgesamt schmaler und etwas blasser. Ihre Schwester voller und hat ein rosigeres Kolorit. So nebeneinander mit der unterschiedlichen Farbe könnte man doch auf den Gedanken kommen,  die beiden hätten ein FFTS ausgebildet. Das war einer meiner ersten Gedanken .. 

Letztlich werden wir es nicht erfahren, weil wir die Blutwerte nicht bestimmt haben.

Am Folgetag fuhren wir dann mit den beiden nach hause, hatten noch eine kleine Diskussion, daß es im KH ja viiiel besser sei- was wir anders sahen. Zuhause wartete unser schlnes Bet, eine Haushaltshilfe, die wunderbar kocht und unsere liebe Hebamme.

Wir hatten das Glück, daß wir dann eine Woche alleine mit den beiden Damen sein konnten. Kaum Störungen, quasi rundum-Versorgung und viel Ruhe.
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J und C schlafen viel,  werden aber zum Trinken wach, haben nachts sogar einen schönen Rhythmus von 3-4 Stden. Und sind sehr entspannt. Sie kuscheln geme und der reine körperkontakt macht sie zufrieden. Das ist recht entspannt.

Seitdem alle Kinder zurück sind, läuft es gut. Besser, als wir erwartet haben! Es gibt keine Eifersucht, sie sind stolz auf die kleinen Geschwister und kuscheln viel mit ihnen. Abends, wenn ich mich mit J und J zurückziehe, akzeptieren sie das; dafür nutze ich schlafphasen derBabys , um etwas mit den älteren zu machen.

Wir kommen so langsam im Alltag zu acht an. Auch, wenn es für mich noch ganz unwirklich klingt, daß wir nun sechs Kinder haben :)

Nun freue ich mich auf lange Sommerferien und darauf, etwas mit allen Kindern zu unternehmen.

Jedenfalls sind wir sehr glücklich und zufrieden.

Zwillinge sind wirklich etwas besonderes. Auch darüber, dass Schwangerschaft und Geburt so gut verlaufen sind
Sind wir sehr dankbar!
So, das war sehr lang, dafür aber mein letzter Geburtsbericht ;) . Danke Euch fürs Lesen!

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