Quantcast
Channel: Unsere Kinderwunsch Foren - Schwangerschaft - endlich schwanger Forum
Viewing all articles
Browse latest Browse all 6014

Geburtsbericht Dezemberli michi1203 (2 Antworten)

$
0
0
Hallo Ihr Lieben,

wir sind seit gestern Nachmittag zu Hause und beide Jungs schlafen, so dass ich dachte den Moment könnte ich nutzen um euch kurz von der Geburt zu berichten.

Ich hatte ja geschrieben, dass am Freitag morgen im Krankenhaus beim Geburtsplanungsgespräch gesagt wurde, dass das Baby aufgrund der sehr niedrigen Fruchtwassermenge noch am Wochenende kommen sollte. Ich hatte für Samstag morgens um 8 Uhr einen Termin zur Einleitung bekommen, aber die Ärztin hat bei der Untersuchung Freitag gleich eine Eipollösung durchgeführt und mir für abends zum zu Hause trinken ein Rezept für einen Wehencocktail mit Rizinusöl mitgegeben. Ich hab natürlich gehofft, dass ich so die Einleitung durch Medikamente im KH am nächsten Morgen umgehen könnte. Und so war es dann auch!

Schon vormittags kurz nach der Eipollösung hatte ich stärkere und regelmäßigere Vorwehen als sonst. Ich bin zu Fuß losgegangen, um die Zutaten für den Wehencocktail zu besorgen, und musste schon ein paar Mal unterwegs stehenbleiben und schnaufen. Über den Nachmittag wurde es zwar nicht mehr, aber auch nicht weniger. Abends sind mein Mann und ich noch einmal griechisch essen gegangen. Den Großen hatten wir vorsichtshalber schon mal über Nacht bei Oma und Opa einquartiert. Die Ärztin meinte ja, nach dem Cocktail kann es sein dass es irgendwann in der Nacht, vielleicht in den frühen Morgenstunden, losgeht. Wir haben uns also noch einen letzten entspannten Abend zu zweit gemacht, und ich hab um 22 Uhr wie besprochen den Wehencocktail getrunken.

Um 23 Uhr sind wir ins Bett gegangen, und ich war gespannt was wohl passieren würde über Nacht. Ich musste nicht lange warten. Kurz vor 24 Uhr bin ich mit heftigen Wehen aufgewacht. Sie waren so extrem schmerzhaft, dass ich keine Zweifel hatte dass es sich dieses Mal um richtige Geburtswehen handelte. Ich bin vor Schmerzen hochgesprungen und konnte nicht mehr sprechen. Die Häufigkeit der Wehen hat mir echt Angst gemacht. Ich hab meinem Mann gesagt er soll mal drauf achten wie oft, konnte es selbst gar nicht mehr weil ich so mit den Schmerzen beschäftigt war. Alle 3-4 Minuten sagte er!! Ich hab gesagt wir müssen sofort los in die Klinik, hatte ehrlich gesagt Angst dass wir es sonst nicht schaffen. Wir sind sofort aufgestanden, gepackte Tasche geschnappt und los zum Auto. Die Fahrt dahin war echt schrecklich. Ich konnte kaum sitzen im Auto, hab zum Teil geschrien während der Fahrt. Um kurz vor 0:30 Uhr waren wir da. Im Fahrstuhl ist mir dann auch noch die Fruchtblase geplatzt. Es war zwar nicht mehr viel Fruchtwasser da, aber einen kleinen Schwall hab ich trotzdem gespürt. Als wir beim Kreißsaal geklingelt haben und die Hebamme mich sah, wurden wir direkt in ein Gebärzimmer geschickt. Der Muttermund wurde untersucht, schon 4 cm geöffnet! Ich musste ans CTG und die nächste halbe Stunde über kamen die Wehen alle 2-3 Minuten und waren extrem schmerzhaft. Als sie fertig geschrieben hatten, bekam ich per Tropf einen Wehenhemmer und ein Schmerzmittel, damit ich etwas zur Ruhe kommen könnte. Das war eine Erleichterung!! Die Wehen wurden wieder etwas ertragbarer, und der Abstand etwas länger, ca. alle 5 Minuten. Noch eine halbe Stunde später, gegen 1:30 Uhr, sagte die Hebamme der Muttermund sei nun vollständig geöffnet. Ich konnte gar nicht glauben wie schnell das dieses Mal ging. Bei meinem großen Sohn hatte ich dafür über 12 Stunden gebraucht.

Dafür zog sich leider die Presswehenphase über zwei Stunden hin. Da mein Großer per Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand beim Eintreten ins Becken gekommen war, galt ich ja praktisch auch als Erstgebährende was diese Phase angeht. Nur sehr langsam gab es Fortschritte, und es wurde festgestellt, dass A. ein Sternengucker war, also 'falsch rum' ins Becken eingetreten, mit dem Gesicht nach oben. Das erschwerte ihm den Weg, und die Tatsache, dass sein Kopfumfang 37 cm war und sein Geburtsgewicht 4110g, half auch nicht gerade weiter!! Es war alles sehr sehr schmerzhaft. Nach zwei Stunden war er immer noch in der Beckenmitte, und es wurde sein pH Wert getestet, um zu sehen ob er Stress hatte. Dies wurde bestätigt, so dass der Arzt sagte das Kind müsse so bald wie möglich raus. Entweder per Saugglocke oder Kaiserschnitt. Ich hatte sehr auf eine natürliche Geburt gehofft nachdem der Große per Kaiserschnitt gekommen war, und entschied mich für die Saugglocke.

Es wurde ein Dammschnitt gemacht und der Arzt stemmte sich von oben auf meinen Bauch und schob das Baby runter, während die Kollegin von unten die Glocke ansetzte, und mir wurde gesagt ich sollte so stark ich konnte pressen. Es war schrecklich, ich hatte das Gefühl der Arzt drückt mir komplett die Luft ab und ich fühlte mich total eingequetscht. Aber dann hörte ich wie mein Mann sagt 'er ist raus, da ist er!' und als ich runterguckte sah ich unseren Sohn! Oh ich war sooo erleichtert! Er wurde mir diekt auf die Brust gelegt, und ich war so glücklich dass es geschafft war und ich ihn schreien hörte!! Es ging ihm gut, sein Apgar-Score war 9/9/10.
Da hatten wir bei der ersten Geburt ja ganz andere Erfahrungen gemacht, der Große hatte nur 5/8/9 und wurde direkt nach dem Kaiserschnitt und ohne dass ich ihn gesehen hatte auf die Kinderstation weggebracht.

Nach der Geburt wurde ich gefühlt stundenlang genäht. Ich hab einen Dammschnitt 3. Grades, der noch weiter gerissen ist, inkl. Scheidenriss und Schließmuskelriss. Der Kleine war einfach zu groß für mich mit seinem 37 cm Kopf! Die Geburtsverletzungen machen mir schon ganz schön zu schaffen, ich kann nicht mehr richtig sitzen, habe auch noch ein großes Hämatom durch die Saugglocke, aber das wird ja mit der Zeit besser werden...wir sind nur froh dass mit unserem kleinen Schatz alles in Ordnung ist. Dem geht es super, er trinkt schon fleißig von der Brust und ist sooo süß! Der große Bruder freut sich übrigens auch sehr über ihn!!

Liebe Grüße
Michi

Viewing all articles
Browse latest Browse all 6014