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Geburtsbericht vom Fienchen mit kleinem Mann ganz groß (1 antworten)

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Hallo ihr Lieben.

Etwas verspätet möchte ich noch meinen Geburtsbericht nachreichen. Ich hoffe er ermutigt euch.

01.09.2016 Errechneter Entbindungstermin. Keine Regung. Alles ruhig.

05.09.2016, 11:30 Uhr - Normaler Termin beim Frauenarzt zur Kontrolle (weil überfällig). CTG schreiben und zeichnet Wehen auf. Ich merke davon aber nicht wirklich was, außer einen harten Bauch, aber den hatte ich ja häufiger mal während der Schwangerschaft. Außerdem hatte ich morgens vor dem Termin wie wild die Bude geputzt. *ichwarsnicht*

Untersuchung durch Frauenärztin ist sehr gut. Geschätzte Maße: 3600g, Kopf 35cm, Länge: 51cm. Wehen sind wohl nicht Muttermund wirksam, weiterhin nur fingerdurchlässig und weich. Schleimpfropf war wohl deutlich zu sehen und kam ihr quasi entgegen. Fruchtwasser ist reichlich da und Plazenta ist nicht verkalkt.

Die Frauenärztin und ich mussten sehr lachen. Das Ultraschallgerät war so dunkel (wohl wegen der Wehentätigkeit) und ich fragte gleich: „Huch, schon Licht aus?“ *laester*

Gegen 20 Uhr merke ich das erste Mal so ein richtiges Ziehen im Unterleib. Wehe?! Danach immer mal wieder, jedoch nur sehr kurz.
Ich lege mich kurz nach 23 Uhr auch noch zu Schatzi ins Bett. Horche aber doch sehr in meinen Körper hinein und kann überhaupt nicht schlafen, bin aber ganz ruhig. Um 02:30 Uhr lasse ich mir die Badewanne einlaufen. Dadurch sollen Wehen ja verschwinden oder stärker/regelmäßiger werden. Unsere Badewanne ist jedoch eine 2-Personen-Badewanne und es dauert eine halbe Ewigkeit bis sie vollgelaufen ist. Der Bauch guckt auch die ganze Zeit aus dem Wasser. Ich drehe mich hin und wieder von einer Seite zur anderen, aber so richtig bequem ist nichts mehr. Die Wehen sind weiterhin kurz und unregelmäßig. Irgendwann gehe ich auf Toilette und habe leicht-blutigen Ausfluss. Dann schwimmen auch blutige Fäden im Wasser. *ohnmacht* Um 03:20 gehe ich während einer Wehe in den Vierfüßlerstand und merke dann ein seltsames Knacken im Beckenbereich und dann fließt es auch schon aus mir heraus.
Dann raus aus der Badewanne und ins Schlafzimmer, um Schatzi mit den Worten: „Schatzi, meine Fruchtblase ist gerade geplatzt.“ zu wecken. Der ist natürlich sofort hellwach. Wir diskutieren kurz, ob wir jetzt erst im Kreißsaal anrufen oder gleich losfahren. „Natürlich fahren wir jetzt gleich los, wenn deine Fruchtblase geplatzt ist.“
Ich packe die restlichen Sachen in meine Krankenhaustasche und bin dankbar für die Liste, die ich mir geschrieben hatte. Einige Sachen, wie meine elektrische Zahnbürste etc., konnte ich ja noch nicht vorher packen. Ich ärgere mich allerdings, dass die Tasche doch zu klein ist und nicht mehr zu geht. Wir duschen beide noch kurz und so langsam wird der Mann hektisch. Die Wehen sind seit dem Blasensprung SEHR viel schmerzhafter geworden und ich muss innehalten und abwarten bis sie vorbei sind. Als ich gerade aus der Tür gehen will, kommt noch ein richtiger Schwall Fruchtwasser und meine Hose ist pitschenass. Umziehen darf ich mich aber nicht mehr und werde mit Müllsack unterm Po auf den Autositz verfrachtet.
Um kurz nach 04:00 Uhr brechen wir dann endlich zum Krankenhaus auf. *autofahren* Geschwindigkeitsbegrenzungen werden ausnahmsweise nicht wirklich eingehalten und wir sind gegen 04:30 im Krankenhaus. Ich werde am Eingang abgesetzt und Schatzi parkt das Auto. Ich klingel und der Empfang informiert den Kreißsaal. Ich fühle mich etwas albern mit meiner total nassen Hose. Im Kreißsaal angekommen, begrüßt mich die Hebamme Astrid und schlägt vor erst einmal ein bisschen CTG zu schreiben. Das CTG schlägt während der Wehen voll aus. Ich knie auf dem Bett und gehe mehr oder weniger in den Vierfüßlerstand während der Wehen, die jetzt schon echt weh tun und ich kann auch nicht mehr leise sein. Dann untersucht mich die Hebamme und wir sind alle mehr als erleichtert, als sie sagt, dass der Muttermund schon 5cm geöffnet ist. Das ermutigt ungemein. *schwester*
Ich frage nach einem weiteren Stillkissen und versuche mich darauf abzustützen. Die nächsten Stunden gehen an mir vorbei. Ich bin in meiner Zone und im Nachhinein kann ich mich nicht wirklich an Raum und Zeit erinnern. Irgendwann untersucht mich die Hebamme erneut und freut sich mit mir, da der Muttermund jetzt schon auf 8cm geöffnet ist. Die Wehen sind jetzt echt heftig und der Druck wird immer tiefer. Sie kamen dann so stark und so schnell nacheinander, dass der Kleine scheinbar auch nicht mehr mitkam und seine Herztöne absackten. Mir wurde ein Wehenhemmer gegeben und wir konnten beide ein bisschen verschnaufen. Ich sollte tief in den Bauch einatmen, was ich auch tat und ich versuchte ganz ruhig zu sein und auf unsere Kraft zu vertrauen.
Dann wurde der Wehenhemmer wieder runtergefahren und es ging weiter.
Kurze Zeit darauf gibt die Hebamme mir ein paar Globuli und wenig später merke ich den Pressdrang. Sie ermutigte mich meine Position vom Vierfüßlerstand zu verlassen und mich auf die linke Seite zu drehen. Ich erwiderte noch, dass ich dann ja nicht die Schwerkraft nutzen kann. Sie meinte, dass ich das trotzdem tun würde und dass es für mich besser wäre. Also ging es auf die Seite.
Ich erinnere mich noch an die Worte der Hebamme, die mir Mut machet: „Trau dich zu pressen, Janine.“ Das war wie ein Befreiungsschlag, denn ich traute mich wirklich nicht, da es sich so seltsam anfühlte…. Ähm, wie auf Toilette… Die Schmerzen waren überirdisch. Irgendwann fragte Astrid mich, ob ich mal fühlen möchte, wie viel ich schon geschafft hatte. Sie nahm meine Hand und führte sie zwischen meine Beine und ich merke etwas Haariges. Das kleine Köpfchen war ganz voller Haare. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Schatzi saß vor mir und konnte glaube ich alles ganz genau sehen. Irgendwie auch ein seltsames Gefühl, wenn ich da jetzt drüber nachdenke. Aber währenddessen war es mir komplett egal. Ich war auf einem anderen Stern. *zauberer
Es ging noch einige Presswehen weiter und irgendwann merkte ich deutlich den Kopf austreten. Dann war die Wehe weg und ich hatte das Gefühl zu zerreißen…. Was ich auch tat. Auuaaa! *still* Alle Anwesenden litten mit mir und gaben mir Wehenmittel, damit ich in diesem Stadium nicht so lange auf die nächste Wehe warten musste. Dann eine letzte Presswehe und er flutschte raus und weinte sofort. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl! *love4* Er wurde sofort auf meinen Bauch gelegt. Ich war sprachlos, konnte noch nicht einmal weinen. Er war soooo toll! Ich wollte ihn nie wieder hergeben. Um 07:04 wurde unser Sohn geboren. *huepfen* *mann* *party*
Dann verabschiedete sich die Hebamme Astrid in den Feierabend und die Hebamme Susanne übernahm den weiteren Verlauf.
Dann sollte die Plazenta kommen und die Hebamme zog ein wenig an der Nabelschnur. Seltsames Gefühl. Die Plazenta kam dann kurze Zeit später und war wohl in Ordnung, wenn auch doch schon etwas verkalkt (so viel zur Beurteilung durch das US meiner FÄ)
Dann durfte Schatzi die Nabelschnur durchschneiden und der kleine Mann wurde grob untersucht. Dann wurden wir eine Weile alleine gelassen und er lag auf meinem Bauch und es war unglaublich schön. Wir telefonierten und schrieben Nachrichten an Familie und Freunde.

Leider kam dann der nicht so schöne Teil. Ich musste genäht werden und habe diesen Teil als wesentlich schlimmer abgespeichert als die Geburt an sich. Dammriss 2. Grades, Labienriss und mehrere kleinere Risse. Außerdem hatte ich etwas mehr Blut als normal (ca. 600ml) verloren und die Ärztin war sich erst nicht sicher, woher das Blut kam. Somit betäubte sie mich und nähte eigentlich schon sofort, ohne, dass die Wirkung schon da war. Die Schmerzen waren höllisch. Irgendwann kam wohl auch etwas Panik auf und die Ärztin holte den leitenden Stationsarzt der mich dann auch noch weiter nähte. Es dauerte eine endlose Ewigkeit und ich wurde immer ungehaltener. Ich wollte meinen Sohn bei mir haben und ihn stillen.
Ich hätte es auf mindestens 1,5 Stunden geschätzt, aber angeblich war es nur eine halbe Stunde. *ohnmacht*
Dann wurde er von der Hebamme gewogen, gemessen und untersucht: 55cm lang, 38cm Kopf und 4190g schwer. Ein kleiner Mann ganz groß! *love1*
Das Stillen klappte sofort und dann schlief er selig ein.
Dann wollte die Hebamme mir noch einen Katheter legen, weil mein Kreislauf ziemlich unten war und sie sicherstellen wollte, dass ich erst mal nicht aufstehen muss, wenn ich auf der Station bin. Doch sie kam nicht in meine Blase. Also wieder betäuben und wieder Schmerzen. Aaaaarg! Dann klappte es und die Blase wurde geleert.
Dann sollte ich versuchen vom Kreißsaalbett in das neue Bett zu gehen, aber mir wurde sofort mega schwindelig und ich konnte kaum noch was hören. Also zurück und dann rüber rollen. Dann wurden wir beide auf die Wöchnerrinnen-Station geschoben und ich hatte erst einmal ein Zimmer für mich… also für uns. So konnten wir uns noch in Ruhe beschnuppern und kennenlernen. *love6*

Vielen Dank für's Lesen.

Euer Fienchen *megafreu* *winkewinke*

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