Hallo zusammen,
ich bin neu hier, habe mich heute angemeldet. Vorher habe ich unangemeldet schon viel hier während meinen ICSI Behandlungen gelesen. Bei uns liegt das Problem bei meinem Mann, der zwar ganz agile Spermien hat, aber insgesamt viel zu wenige sind, so dass es nur mit sehr viel Glück geklappt hätte. Deswegen hat man uns seinerzeit direkt zu einer ICSI geraten und hat auch nichts anderes vorher probiert (was ich auch sehr gut fand).
Zu mir. Ich bin 37 und komme aus NRW und habe mich Ende 2014 in die Kiwu begeben. Dazwischen hatte ich eine schwere Hüft-OP weswegen wir den Kiwu für ein halbes Jahr unterbrechen mussten. Wie das Topic schon sagt hat es mit der 3. ICSI überraschend geklappt, obwohl die Ausbeute gar nicht so super war: 12 punktierte Eizellen, nur 5 davon waren reif, drei konnnten befruchtet werden und eine einzige ist durchgekommen (hatte A-Qualität). Bei der ersten ICSI habe ich zwei zurückbekommen (beides nicht ganz so gute Quali) und bei der 2. war es eine 1A Blastozyste.
Nun denn, jetzt zu meinem Problem. Ich hoffe, man wirft mich hier nicht gleich wieder raus. Ich hatte die Punktion am 29.01., den Transfer als 8-Zeller am 01.02. und am 11.02., also vorgestern habe ich per Anruf das positive Ergebnis erhalten mit einem hCG Wert 173,2.
Und dann? Ich konnte mich gar nicht freuen!! Ich musste nur die ganze Zeit daran denken, was das alles für "Konsequenzen" hat, was mit mir in Zukunft passiert und auf einmal kam die Frage auf, ob ich das tatsächlich will?! Das alles macht mir Angst. Jahrelang (und zwar schon Jahre vor Beginn meiner Kiwu-Behandlung) habe ich mir immer eingeredet, dass es bei mir eh nie so einfach werden würde mit dem Kiwu weil meine Mutter auch immer 5 Jahre gebraucht hat, bis es geklappt hat und mein damaliger Freund fand Kinder auch nicht so wichtig, deswegen war das früher eigentlich nie so richtig Thema obwohl ich ihm damals immer wieder in den Ohren hing, ich wäre ja schon 30 und es würde mal Zeit. Ob ich der so genannten gesellschaftlichen Erwartung auf dem Leim gegangen bin, ohne richtig in mich hineinzuhören, was ICH will?! Ich weiß es zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr, ich weiß nur, dass wir irgendwann die Strapazen und das Geld für die Kiwu-Behandlung, der vielen Spritzen etc. auf uns genommen haben und dass ich jedes Mal den Tränen nahe war als ich ein Negativ erhalten habe. Aber ich habe auch eine harte Schale und war recht schnell wieder darüber hinweg weil ich mir gut zugeredet habe, dass Kinderlosigkeit eigentlich mehr Vorteile hat: Ich bin vom Charakter ein sehr autonomer Typ, freiheitsliebend und über alles in der Welt liebe ich Fernreisen, wollte auch auswandern, Erfolg im Job haben etc. Wir haben auch jetzt mehrere sehr weiter Reisen unternommen, ich war happy und hatte das "Problem" dadurch fast vergessen - das alles hat mich gut bei der Stange gehalten. Und jetzt empfinde ich sowas... und beginne Rezensionen vom Buch von Sarah Diehl "Die Uhr tickt nicht" zu lesen.
Bitte versucht(!) mich nicht zu verurteilen, ich schäme mich selbst schon, dass ich so etwas schreiben muss. Aber ich verstehe es nicht, ich werde nicht aus mir schlau. Vielleicht gibt es noch welche hier, die etwas Ähnliches erlebt haben??
Danke für's Zuhören/Lesen!
Hallo78
ich bin neu hier, habe mich heute angemeldet. Vorher habe ich unangemeldet schon viel hier während meinen ICSI Behandlungen gelesen. Bei uns liegt das Problem bei meinem Mann, der zwar ganz agile Spermien hat, aber insgesamt viel zu wenige sind, so dass es nur mit sehr viel Glück geklappt hätte. Deswegen hat man uns seinerzeit direkt zu einer ICSI geraten und hat auch nichts anderes vorher probiert (was ich auch sehr gut fand).
Zu mir. Ich bin 37 und komme aus NRW und habe mich Ende 2014 in die Kiwu begeben. Dazwischen hatte ich eine schwere Hüft-OP weswegen wir den Kiwu für ein halbes Jahr unterbrechen mussten. Wie das Topic schon sagt hat es mit der 3. ICSI überraschend geklappt, obwohl die Ausbeute gar nicht so super war: 12 punktierte Eizellen, nur 5 davon waren reif, drei konnnten befruchtet werden und eine einzige ist durchgekommen (hatte A-Qualität). Bei der ersten ICSI habe ich zwei zurückbekommen (beides nicht ganz so gute Quali) und bei der 2. war es eine 1A Blastozyste.
Nun denn, jetzt zu meinem Problem. Ich hoffe, man wirft mich hier nicht gleich wieder raus. Ich hatte die Punktion am 29.01., den Transfer als 8-Zeller am 01.02. und am 11.02., also vorgestern habe ich per Anruf das positive Ergebnis erhalten mit einem hCG Wert 173,2.
Und dann? Ich konnte mich gar nicht freuen!! Ich musste nur die ganze Zeit daran denken, was das alles für "Konsequenzen" hat, was mit mir in Zukunft passiert und auf einmal kam die Frage auf, ob ich das tatsächlich will?! Das alles macht mir Angst. Jahrelang (und zwar schon Jahre vor Beginn meiner Kiwu-Behandlung) habe ich mir immer eingeredet, dass es bei mir eh nie so einfach werden würde mit dem Kiwu weil meine Mutter auch immer 5 Jahre gebraucht hat, bis es geklappt hat und mein damaliger Freund fand Kinder auch nicht so wichtig, deswegen war das früher eigentlich nie so richtig Thema obwohl ich ihm damals immer wieder in den Ohren hing, ich wäre ja schon 30 und es würde mal Zeit. Ob ich der so genannten gesellschaftlichen Erwartung auf dem Leim gegangen bin, ohne richtig in mich hineinzuhören, was ICH will?! Ich weiß es zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr, ich weiß nur, dass wir irgendwann die Strapazen und das Geld für die Kiwu-Behandlung, der vielen Spritzen etc. auf uns genommen haben und dass ich jedes Mal den Tränen nahe war als ich ein Negativ erhalten habe. Aber ich habe auch eine harte Schale und war recht schnell wieder darüber hinweg weil ich mir gut zugeredet habe, dass Kinderlosigkeit eigentlich mehr Vorteile hat: Ich bin vom Charakter ein sehr autonomer Typ, freiheitsliebend und über alles in der Welt liebe ich Fernreisen, wollte auch auswandern, Erfolg im Job haben etc. Wir haben auch jetzt mehrere sehr weiter Reisen unternommen, ich war happy und hatte das "Problem" dadurch fast vergessen - das alles hat mich gut bei der Stange gehalten. Und jetzt empfinde ich sowas... und beginne Rezensionen vom Buch von Sarah Diehl "Die Uhr tickt nicht" zu lesen.
Bitte versucht(!) mich nicht zu verurteilen, ich schäme mich selbst schon, dass ich so etwas schreiben muss. Aber ich verstehe es nicht, ich werde nicht aus mir schlau. Vielleicht gibt es noch welche hier, die etwas Ähnliches erlebt haben??
Danke für's Zuhören/Lesen!
Hallo78