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Geburtsbericht Julili FloraViola Kaiserschnitt Zwillinge (3 Antworten)

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Ich habe diesen Bericht in mehreren Abschnitten geschrieben. Immer wenn ich kurz mal die Kinder bei den Schwiegis, meiner Mama, dem Tragetuch unter hatte, nutzte ich die Zeit um hier weiter zu schreiben.

Es ist unglaublich, ich bin seit 5 Wochen das erste mal wieder am PC. Und schon krähen die Kinder wieder. :-)
Zum Glück waren die Schwiegereltern und meine Muter oft da um sich mal um die Mäuse zu kümmern, sonst hätten wir glaube ich die letzten Wochen nicht überlebt.

Am 29.06. wurden Theo und Linus per Kaiserschnitt geboren. Ich hatte irgendwie komischerweise keine Angst vor dem Eingriff. Ich freute mich einfach darauf, dass meine Kinder endlich geboren werden. Ich hatte bisher über den Ultraschall noch kein einziges Bild von deren Gesichtern bekommen und war umso mehr gespannt, wie sie aussehen, ob sie sich ähnlich sehen etc. Die Schwangerschaft war am Ende sehr schwierig für mich, ich konnte mich kaum noch bewegen. Die Hüften schmerzten furchtbar, der Bauch war riesig.
Wir waren um 9 morgens in der Klinik. Dann wurde noch eine Stunde lang ein CTG geschrieben. Wir saßen/lagen relativ entspannt im Warteraum des Kreißsaals und warteten bis um 11 Uhr, dass es los gehen konnte. Da ich seit dem Vorabend nichts gegessen hatte, bekam ich noch eine Infusion mit Zucker. Was ein Glück, mir war schon ganz schwindelig und zittrig. Aber die Infusion hat geholfen.
Dann wurde ich gerufen, dass ich mit in den OP kommen sollte. Mein Mann zog seine OP-Kleidung an und ich ging alleine mit der Krankenschwester mit (in dem hinten offenen OP-Hemdchen).
Im OP angekommen war alles ziemlich nett, die Ärzte und Schwestern unterhielten sich mit mir freundlich und die Hebammen freuten sich darauf, mit kleinen Zwillingen kuscheln zu können. Dann setzte ich mich auf die Liege, auf die ich über eine Treppe geklettert war. Ich sollte mich zum Legen der Spinalanästhesie vorbeugen. Leider traf der Anästhesist irgendwas, so dass mir ein Blitz durch die Wirbelsäule fuhr. Ich zuckte unwillkührlich. Das war etwas unangenehm. Aber dann merkte ich von der Narkose nix mehr, wurde ja auch vorher lokal betäubt. Gar kein Problem! Dann wurden die Beine kribbelig und warm und ich legte mich mit Hilfe der SChwestern schnell auf die Liege. Dann liefen die weiteren Vorbereitungen und ich schilderte die ganze Zeit, wie gut die Betäubung war. Ich fühlte die ganze Zeit alles, wo wer mich mit seinem Hemd am Bein berührte, wie mit dem Tupfer mein Bauch steril gemacht wurde, alles ganz genau! Aber der Schmerz war halt weg. Leider brach dann mein Kreislauf komplett weg. Das war sehr beängstigend! Plötzlich konnte ich NICHTS mehr hören und sehen! Hifle! Aber ich hab sofort Bescheid gesagt, als es anfing und bekam ein Mittel für den Kreislauf. Ist auch kein Wunder, dass ich bei dem riesigen Bauch (von 85 cm vorher auf 118 cm zum Ende der Schwangerschaft) und der Narkose da Probleme bekam. Aber dann war alles ganz schnell wieder okay.
Dann wurde der "Vorhang" aufgestellt und mein Mann kam rein. Schon merkte und hörte ich, wie unten hinter dem Vorhang jemand anfing, zu schneiden. Schnipp, schnipp... buah irgendwie beängstigend, aber absolut schmerzfrei. Dann rüttelte und schüttelte es ziemlich an mir rum und nach ganz kurzer Zeit hörte ich einen kurzen Schrei. Waaaaa! Und schon kam jemand um den Vohang drum herum und zeigte mir ein winziges verschmiertes und etwas blutiges Bündel. Ich verdrückte ein paar Tränen. Aber dann ging es ja schon weiter und es rüttelte ordentlich an mir herum. Schon wurde uns das zweite Baby gezeigt. Ganz kurz danach wurde mir ein Baby auf die Brust gelegt und eines meinem Mann in den Arm. Er half mir auch "mein" Baby zu halten. Dann bekam ich eine extra Dosis Oxytocin weil die Gebärmutter sich nicht so gut zusammenzog wie sie sollte und mir wurde schlecht. Das Baby wurde sofort an meinen Mann übergeben und ich "übergab" mich auch. Es war ein herrlicher Anblick, wie mein Mann mit den zwei Bündeln da saß. Ganz verloren und stolz gleichzeitig! Dann wurde ich zugenäht und das war nochmal ziemlich unangenehm und dauerte eine Weile. Dann im Aufwachraum bekam ich beide Kinder auf die Brust und stillte sie sofort das erste mal. Das war etwas unkoordiniert und seehr anstrengend, da ich in jedem Arm ein Kind halten musste. Daher habe ich bald eines an meinen Mann abgegeben. Das war dann einfacher. Wir waren noch ein paar Stunden lang im Aufwachraum. Zwischendurch kamen Ärzte und Schwestern vorbei weil da weiterhin mein Kreislauf rumspann. Außerdem musste das Blut aus meiner Gebärmutter ausgepresst werden über die Bauchdecke. Boah das tat weh und war echt verdammt eklig! Aber ich habe die Hand einer Schwester gedrückt und eine Hand meines Mannes zerquetscht. So wurde es erträglicher. Die Babys waren wach und aufmerksam und schauten sich interessiert ihre Eltern an. Dann wurde ich in meinem Bett mit den zwei Mäusen auf mir drauf auf die Station gefahren. Unterwegs quietschten schon die Leute weil das so niedlich aussah mit den zwei Babys. Im Familienzimmer angekommen schliefen die Jungs erstmal 4 Stunden lang. Die Kinder sehen sich unheimlihch ähnlich! Ich kann sie heute noch kaum unterscheiden. zum Glück hat Linus ein Muttermal am Hinterkopf, das ich ganz leicht tasten kann, auch wenn die Babys im Maxi Cosi liegen :) Sie sind wirklich unheimlcih niedlich die zwei. Ich dachte, das geht gerade so gemütlich weiter. Dem war aber nicht so! Natürlich wollten sie ständig trinken an der Brust und schon bald waren meine Brustwarzen blutig und ich weinte nur noch. Dazu kam, dass tagelang weiterhin mein Kreislauf kollabiert ist. Ich hatte verdammte Schmerzen und konnte mich nicht um meine Babys kümmern. Mein Mann musste alles machen. Er fütterte mich, während ich unter Tränen stillte und verhielt sich insgesamt ziemlich superheldenhaft. Wir hatten extrem viele Fragen an die Krankenschwestern zu jedem Schichtwechsel und waren sehr glücklich, dass sie sich so viel Zeit nahmen, sie zu beantworten. Leider durch das ganze drumherum war es sehr schwierig für mich, die Zeit mit meinen Babys zu genießen. Es war furchtbar heiß dazu und ich konnte mich ja nicht bewegen. Aber nach ein paar Tagen wurde es besser und ich konnte sogar mit zur U2 gehen (auf den Babybay gestützt im Glöckner-von-Notre-Dame-Gang) und am nächsten Tag zum Fototermin gehen. Abgesehen von den Schmerzen klappte das Stillen super. Ich pumpte zusätzlich ab um genug für 2 Kinder zu produzieren. Die zwei nahmen erstmal sehr schnell grenzwertig viel ab. Aber dann ging es schnell wieder bergauf. Die Übermüdung erreichte Ausmaße, das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich hatte sogar probleme mit meinem Sehsinn, so dass ich eines nachts zwischen Stillen und Abpumpen nur noch schlieren sehen konnte. Die Fähigkeit, logisch zu denken, hatte ich bis dahin auch völlig verloren.
6 Tage später wurden wir schon entlassen. Zu Hause wurden die Stillschmerzen auf der rechten Seite schnell besser und die Brust verheilte gut. Aber dafür wurde es auf der linken Seite, die bis dato ganz gut war, immer schlimmer. Ich war inzwischen bei dem Osteopathen und zur Akupunktur (das hat etwas geholfen). Keiner weiß so richtig, woran es liegt. Ich kämpfe mich trotzdem weiter durch!
Bis jetzt wechseln sich wunderschöne Momente mit den Kindern mit ganz furchtbaren ab. Wir versuchen noch, uns einzugrooven. Das Tragen im Tragetuch ist eine unheimliche Erleichterung. Bei Zwillingen kann man nicht mal sagen: Nimm mal du das Kind, ich gehe duschen/uns etwas zu essen machen/Zähne putzen/aufs Klo/einkaufen etc.. Wenn beide quängeln oder sogar schreien ist das die Hölle! Man kann einfach nicht alleine beiden Kindern gerecht werden. Das nagt schon sehr an mir. Aber mein Mann hat jetzt 2 Monate Elternzeit und ich hoffe, dass ich danach die zwei alleine gehändelt bekomme.

Ich war seit der Geburt nicht mehr wirklich hier im Forum unterwegs und habe überhaupt nicht mitbekommen, wie es euch anderen Julilis ergangen ist. Vielleicht seid ihr ja auch so arg beschäftigt, dass ihr diesen Bericht hier gar nicht lesen könnt. Ich würde mich nochmal über eine ganz knappe Kurzinfo von euch freuen, ob alles gut gegangen ist und wie es euch geht. Gibt es eigetnlich inzwischen einen Piep im Elternforum von uns?

Liebste Grüße
Flora

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